In den Jahren 1860 bis 1878 gab es in Norden ein sogenanntes "Kränzchen" , in dem sich Brüder aus Norden und den umliegenden Gemeinden trafen, die anderen Logen angehörten.
Vom 16. November 1919 an trafen wieder Brüder zu einem Kränzchen unter dem Namen „Zu den drei Sternen“ zusammen, aus dem am 19. Dezember 1923 die Loge gegründet wurde.
Der Name der Loge geht auf das Wappen der Stadt Norden zurück, das sich auf das offenbar älteste bekannte Stadtsiegel aus dem Jahre 1498 bezieht. Das Wappen enthält auf einem blauen Schild drei goldene sechsstrahlige Sporenräder.
Das Bijou zeigt in Abwandlung der Sporenräder drei gelbe Sterne in einem goldenen Hexagramm auf blauem Grund.
Bereits am 13. Januar 1924 wurde die Loge feierlich durch den Großmeister der Großen Loge von Preußen, genannt „Zur Freundschaft“, Bruder Zimmer, eingesetzt.
Erster Meister vom Stuhl war der Reeder und Senator der Stadt Norden, Carl Stegmann.
Nachdem das Logenlokal, der Gasthof „Zur Börse“, für die gewachsene Loge zu klein geworden war, konnte die Loge am 7. März 1926 eigens für sie geschaffene Räume im Hotel „Deutsches Haus“ beziehen, für deren Bau die Loge dem Hotelier ein zinsloses Darlehen in Höhe von 1.000 Reichsmark gewährte.
Mitte 1928 gehörten der Loge fast 40 Mitglieder an. Freimaurerische Vereinigungen gab es jetzt auf jetzt auch auf den Inseln Juist und Norderney.
Die zunehmende Macht, die der NSDAP mit ihren Wahlerfolgen von 1929 bis 1933 besonders auf regionaler und lokaler Ebene zufiel, erschwerte der Freimaurerei und ihren Logen die Existenz. Schließlich nahm der Kampf gegen die Logen und ihre Mitglieder sowie deren Familien unmittelbare und handgreifliche Formen an.
Diesem Druck, der nach Berichten von Zeitzeugen in Ostfriesland sehr ausgeprägt war, konnten die Brüder nicht standhalten. Sie lösten die Loge durch eigenen Beschluß auf und kamen so der Zwangsauflösung und Enteignung kurz zuvor, die 1935 alle noch bestehenden deutschen Logen traf.
Von den damaligen Logenräumen sind drei Buntglasfenster aus der Rückfront des Hotels an der Großen Hinterlohne erhalten geblieben, welche in den letzten jahren im Speisesaal des Hotels ausgestellt waren. Das Hotel wird zur Zeit kernsaniert, und zu Wohnungen umgebaut. Der neue Eigentümer hat die Buntglasfenster in Sicherheit bringen lassen, und möchte diese in naher Zukunft in einer kleinen Feierstunde der Loge schenken. Wir sind ihm sowie dem zuständigen Architekten und dem ausführendem Bauunternehmer für die Rettung, die Weitsicht, und die mehr als großzügige Geste sehr dankbar.
Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurden die meisten der von den nationalsozialistischen Behörden verbotenen Freimaurerlogen wiedergegründet, so auch in Ostfriesland, wo die Logen in Aurich, Emden und Leer ihre Arbeit wieder aufnahmen.
Lediglich in Norden blieb die Loge weiterhin dunkel.
Am 3. Januar 2002 gründeten 10 Brüder Meister unsere Loge „Zu den drei Sternen“ und reaktivierten damit die Loge in Norden.
Am 28. September 2002 brachte der neu gewählte Großmeister Jens Oberheide das freimaurerische Licht nach Norden zurück.
Seit diesem Datum erfreuen wir uns an einem wachsenden Kreis von Brüdern, die brüderliche Kontakte und Freundschaften untereinander, sowie mit Logen aus dem nahen, fernen, und internationalen Umfeld pflegen. Der Gedanke der Freimaurerei vereint " freie Männer von gutem Ruf " über alle Grenzen und Barrieren hinweg.
Im besonderen zu mehreren Logen aus den benachbarten Niederlanden verbinden uns seit vielen Jahren sehr enge und hochgeschätzte brüderliche, freundschaftliche Verbindungen.